Im Juni 2020 stellte Apple während seiner ersten digitalen WWDC-Veranstaltung einen neuen "Datenschutzbericht" vor. Dieser enthielt neue Datenschutzrichtlinien und eine Zusammenfassung der von Safari (einem Apple-Produkt) unter iOS, Big Sur und iPadOS blockierten Tracker.
Die neuen Funktionen sorgten für einige Verwirrung unter den Anwesenden. Aus der Präsentation ging hervor, dass Safari standardmäßig Google Analytics blockiert. Die Wahrheit ist jedoch ein wenig differenzierter.
Worum ging es also bei der Aufregung, und welche Datenschutzaktualisierungen wurden seitdem vorgenommen? Wir werden auch darauf eingehen, welche Auswirkungen künftige Datenschutzaktualisierungen auf die Nutzbarkeit von Tools wie Google Analytics haben werden. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Safari Google Analytics jemals blockieren wird?
Safari-Datenschutzbericht
Tauchen wir ein!
- Safari blockiert Google Analytics nicht standardmäßig - nur Cookies von Drittanbietern
- Bewegung in Richtung Datenschutz
- Warum Sie sich von Google Analytics abwenden sollten
- Abschließende Überlegungen
Safari blockiert Google Analytics nicht standardmäßig - nur Cookies von Drittanbietern
Mit dem "Datenschutzbericht" fügte Apple viele neue Datenschutzfunktionen hinzu, um die Nutzer davor zu schützen, im Internet verfolgt zu werden. In der Präsentation zeigte Apple, dass Google Analytics der am häufigsten blockierte Tracker ist. Dies ließ die Vermutung aufkommen, dass Safari standardmäßig das Tracking von Website-Besuchern durch Google Analytics blockiert. Dies war jedoch eine falsche Annahme, und die Wahrheit ist ein wenig komplizierter.
Präsentation des Apple-Datenschutzberichts
Dies war der Screenshot, der während der Veranstaltung gezeigt wurde. Google Analytics ist auf dem Bild als verhinderter Tracker gekennzeichnet, was für Verwirrung sorgte.
Der erste, der reagierte, war der Analyst Simo Ahava, der erklärte, was wirklich vor sich ging:
"Wenn auf dem Safari-Screenshot von der #WWDC steht, dass "http://google-analytics.com..." verhindert wird, bedeutet das wahrscheinlich, dass ITP diese Domain als Cross-Site-Tracker gekennzeichnet hat und den Zugriff auf den Speicher von Drittanbietern einschränkt. NICHT, dass es GA tatsächlich "blockiert".
Als weitere Informationen auftauchten, wurde klar, dass Safari nicht Google Analytics blockiert, sondern die Cookies von Drittanbietern.
- Erstanbieter-Cookies werden von der Domain (Website) gespeichert, die Sie besuchen.
- Cookies vonDrittanbietern werden von anderen Domains als derjenigen, die Sie direkt besuchen, erstellt, daher der Name Drittanbieter.
Wenn Sie Ihre Kenntnisse über Cookies von Erstanbietern und Drittanbietern auffrischen möchten, lesen Sie unseren "Cookie-Artikel".
Die intelligente Tracking-Verhinderung in Safari 14 blockiert das seitenübergreifende Tracking und schränkt nur Teile in Google Analytics ein. Website-Besitzer sollten keine Probleme haben, ihre Website-Analysen zu sehen, da sie sich auf Erstanbieter-Cookies stützen. Google Analytics funktioniert nach wie vor als Analyseplattform, aber Sie können es nicht für Retargeting und andere Funktionen verwenden, die auf Website-übergreifendes Tracking angewiesen sind.
Safari blockiert Google Analytics also nicht, aber Apples "Datenschutzbericht" hat einen Trend zum Datenschutz beschleunigt, der in absehbarer Zeit nicht aufhören wird.
Der Kampf um den Datenschutz: Wer wird gewinnen?
Bewegung in Richtung Datenschutz
Im vergangenen Jahr haben wir ein hartes Durchgreifen von Regierungsbehörden bei der Verwendung von Google Analytics erlebt. Datenschutzgesetze wie GDPR, PECR und CCPA werden von Tag zu Tag strenger, und die Unternehmen scheinen sich mehr und mehr um eine ethische Geschäftsführung zu kümmern.
Darüber hinaus macht Apple Fortschritte bei seinen Datenschutzmaßnahmen. Das Unternehmen hat vor kurzem die Funktion "App Tracking Transparency" (ATT) in sein iOS15 aufgenommen, das auf 72 % der modernen iPhones läuft .
ATT besteht aus einem Pop-up-Fenster, in dem die Nutzer gefragt werden, ob sie verfolgt werden möchten, wenn sie die App öffnen. Facebook gab bekannt, dass diese neue Funktion das Unternehmen allein in diesem Jahr 10 Milliarden an Werbeeinnahmen kosten wird.
Daneben hat Apple einen Werbespot gestartet, der ein Mädchen zeigt, dessen digitale Identität und Habseligkeiten von einem Auktionator verkauft werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels ist er 16 Tage alt und hat bereits 7,7 Millionen Aufrufe auf Youtube.
Es ist offensichtlich, dass das Video einen gewissen Marketingaspekt hat. Dennoch zeigt die Tatsache, dass das größte Unternehmen der Welt seinen Marketingschwerpunkt auf den Datenschutz legt, die Bedeutung und Relevanz des digitalen Datenschutzes.
Warum Sie sich von Google Analytics abwenden sollten
Wie bereits erwähnt, blockiert Safari Google Analytics nicht. Sie können Ihre Website-Analysen immer noch sehen. Der Trend zum Datenschutz ist jedoch ungebrochen, und Google zieht einfach nicht mit.
Abschaffung von Drittanbieter-Cookies
Die Nutzer von Google Analytics waren kürzlich gezwungen, von Universal Analytics 4 auf Google Analytics 4 umzusteigen. Dieser Wechsel zwingt sie, sich mit der neuen Version und ihren verschiedenen Metriken vertraut zu machen. Außerdem waren sie gezwungen, die Cookies von Drittanbietern loszuwerden, da Google Analytics 4 diese nicht unterstützt.
Die Nutzer von Universal Analytics 360 haben noch ein Jahr Zeit bis zur Umstellung, aber die Zeit wird schon noch kommen. Wenn Sie noch Universal Analytics 360 verwenden oder versuchen, die neue Version zu verstehen, ist dies ein guter Zeitpunkt, Google Analytics zu verlassen und zu einem datenschutzfreundlicheren Dienst zu wechseln.
Google Analytics schafft einen blinden Fleck
Obwohl Google Analytics das leistungsstärkste Analysetool ist, das es gibt, wird es immer ungenauer werden. Internetnutzer fordern Datenschutz, nicht indem sie an Ihre Tür klopfen und darum bitten, sondern indem sie Tools verwenden, die Google Analytics blockieren. Immer mehr Internetnutzer verwenden Ad-Blocker oder Plugins, die Google Analytics-Skripte blockieren.
Darüber hinaus haben sich die Datenschutzgesetze darauf geeinigt, dass jede Website, die Cookies verwendet, ein Cookie-Banner anzeigen muss. Wenn immer mehr Website-Besucher mit Ihrer Cookie-Einstellung nicht einverstanden sind, werden Sie sie in Ihren Google Analytics-Daten vermissen.
Es gibt Alternativen zu Google Analytics
Die Unternehmen haben so lange gebraucht, um datenschutzfreundlicher zu werden, weil es an datenschutzfreundlichen Tools mangelt, die genauso gut sind wie die nicht datenschutzfreundlichen. Wenn Sie Google Analytics nur verwenden, um Einblicke in Ihre Website-Statistiken zu erhalten, sollten Sie vielleicht andere Tools ausprobieren. Es gibt Alternativen zu Google Analytics, die einfacher zu bedienen sind, übersichtlichere Dashboards bieten und Ihre Besucherdaten nicht an Dritte verkaufen.
Google Analytics ist ein Alptraum für den Datenschutz
Sie haben vielleicht schon gehört, dass Google Analytics ein invasiver Dienst ist. Das ist eine Untertreibung.
Der Kern des Geschäftsmodells von Google besteht darin, personenbezogene Daten aus seinen zahllosen Diensten zu horten und sie in die Online-Werbeumgebung einzuspeisen (die es größtenteils kontrolliert). Das Herzstück der Online-Werbung ist das Real-Time-Bidding-System (RTB), bei dem Werbeplätze in Echtzeit versteigert und verkauft werden. Um diese Gebote so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, werden den Hunderten von Werbefirmen, die sich an der Auktion beteiligen, viele personenbezogene Daten jedes Besuchers bekannt gegeben.
Das ist schlimmer als der Verkauf von Daten. Google verkauft Werbeflächen und gibt nebenbei riesige Mengen personenbezogener Daten an Unternehmen weiter, über die es keine Kontrolle hat. Mit anderen Worten: Es ist ein Alptraum für den Datenschutz, und er ist tief in das Geschäftsmodell des Unternehmens eingebettet. Keine noch so kleinen Änderungen an den Datenschutzeinstellungen von Google Analytics können das ändern.
Abschließende Überlegungen
Der digitale Datenschutz wird in unserem Leben immer wichtiger, und die Unternehmen haben dies erkannt. Apple hat den Datenschutz zu einem seiner künftigen Kernpfeiler gemacht. Die Datenschutzfunktionen von Apple schaden Werbeplattformen wie Google und Facebook und führen dazu, dass ihre Tools, wie z. B. Google Analytics, weniger leistungsfähig sind. Wir sind der Meinung, dass die Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist.
Außerdem machen sich immer mehr Menschen zu Recht Sorgen um ihre Privatsphäre im Internet und nehmen die Dinge selbst in die Hand, indem sie zu datenschutzfreundlichen Anwendungen oder Browsern wechseln.
Auch die Datenschutzbehörden zeigen ihre Zähne, indem sie die Verwendung von Google Analytics in Italien, Dänemark, Frankreich und Österreich für unzulässig erklären. Weitere EU-Mitgliedstaaten werden in den kommenden Monaten wahrscheinlich folgen, da es sich um ein koordiniertes Vorgehen auf europäischer Ebene handelt.
Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass der Datenschutz ein grundlegendes Menschenrecht ist, und haben deshalb Simple Analytics entwickelt.
Simple Analytics ist von Datenschutz-Updates, wie dem oben erwähnten von Apple, nicht betroffen, was unsere Argumentation nur noch verstärkt. Wir sind von Haus aus cookieless und sammeln niemals persönliche Daten.
Wir sind in der EU ansässig. Wir sind vollständig GDPR-konform, und die Daten, die wir sammeln, gehören Ihnen. YWir glauben an ein unabhängiges Internet, das freundlich zu den Website-Besuchern ist. Wenn Sie sich davon angesprochen fühlen, können Sie uns gerne ausprobieren.